Historie der Schwedisch-Italienischen Gesangstradition
Die ersten beiden Lehrer Alan Lindquests in Chicago wurden von Garica ausgebildet. Seine Gesangsausbildung begann er mit 15 Jahren. Die Gründer von Sears Roebuck und Company entschlossen sich seine Gesangsausbildung zu fördern, nachdem sie seine schöne Tenorstimme gehört hatten.
Im Jahre 1891 als Sohn schwedischer Eltern geboren, wurde seine Liebe zum Gesang durch seine Mutter genährt. So ist es kein Wunder, dass er sich aus seinen frühen Jahren des Konzertegebens zu Thomas Edisons Lieblingstenor für das Edison Platten Label entwickelte. Der Unterricht bei Enrico Caruso im Jahre 1917 inspirierte ihn, mehr über die italienische Gesangsschule zu lernen. Während seine Konzert- und Plattenkarriere während der 20er und frühen 30er zu blühen begann, beobachtete Linquest, dass viele weltberühmte Sänger ihre Ausbildung in Schweden erhalten hatten. Er war so neugierig auf diese Ausbildung, dass er sich 1938 entschloss nach Stockholm zu reisen, um sich ausbilden zu lassen.
In seine Studien in Stockholm waren zwei wichtige Lehrer involviert; Joseph Hislop, selbst ein berühmter Tenor der Zeit und Lehrer von Jussi Bjoerling, und Frau Inge Iséne, selbst eine bekannte dramatische Sopranistin und Lehrerin von Kirsten Flagstad. Iséne übernahm die Rolle der »hörenden Ohren« für Flagstad, nachdem ihr wichtigster Gesangstechniklehrer, Dr. Gillis Bratt, 1928 gestorben war. Lindquest studierte dort 14 Monate lang bis Hitler in Polen einfiel. Während dieser Zeit erwarb er viel seines technischen Verständnisses für die Stimme und nutzte diese Information als Grundlage für seine Karriere als Lehrer. Er studierte an der »Musikaliska Akadamien«, an der er ein Forschungsstipendium bekommen hatte.
Dr. Gillis Bratt, der Lehrer von Kirsten Flagstad und Joseph Hislop, hatte bei Sigmund Freud und Manuel Gracia studiert. Da er der Überzeugung war, Singen habe viel mit Psychologie zu tun, war es für Dr. Bratt logisch Psychologie und Gesang zur selben Zeit zu studieren.
Dr. Bratt war eine ambivalente Persönlichkeit. Er war ein harter Lehrer und von Natur aus aggressiv. Als Flagstad ihm 1916 vorsang, fragte er: »Haben sie jemals in der Öffentlichkeit gesungen?«. Nachdem sie geantwortet hatte, dass das der Fall sei, bemerkte er »niemand hätte sie hören können, weil sie sänge wie ein Kind«. Er sagte auch, dass ihre Stimmbänder zuviel Luft ungenutzt vorbeiließen und dass er diesen Fehler beheben könne. Flagstad war zuerst sehr ärgerlich, trotzdem studierte sie zweimal die Woche bei ihm. Tatsächlich wuchs ihre Stimme während der ersten drei Monate zu doppelter Größe heran. Dr. Bratt lehrte Flagstad, was er selbst »ahning« nannte, eine Kombination des »a«-Vokals mit dem Klingeln, dass die meisten skandinavischen Sänger in ihrem Klang hatten. Es war Dr. Bratt, der sie auf die Weltkarriere als dramatischer Sopran vorbereitete.
Es war in der Tat Glück, dass ich 1979 Alan Linquest traf und bei ihm studierte. Er war ein großzügiger und liebenswürdiger Mann, der mir alle seine die Stimme betreffenden Schätze seiner fast 90 Lebensjahre anbot. Bei Zeiten konnte ich nicht glauben, dass ich im Raum mit einem Mann war, der die junge Birgit Nilsson 1938 in Stockholm trainiert hatte und der selbst mit den großen Lehrern der Welt studiert hatte, ganz zu schweigen von seinen Studien mit Enrico Caruso selbst. Alan Lindquest spielte eine wichtige Rolle beim Bewahren dieser Gesangsschule vor dem Aussterben. Er kombinierte das, was er von Isene und Hislop gelernt hatte, mit dem, was er bei Maestro Romani, dem Lehrer Giglis beobachtet hatte. Lindquest fügte auch die Atemtechnik aus seinen Studien mit Frau Novikova hinzu. Nur wenige Sänger und Lehrer kennen heutzutage diese Technik, die die Schönheit der Klangfarbe der schwedischen Sprache und die Brillianz der italienischen Schule vereint.
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